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Die Albrechtsburg in Meißen gilt weithin als der erste Schlossbau in Deutschland und zählt zu den architektonischen Meisterleistungen spätgotischer Baukunst in Sachsen.
Die Albrechtsburg hatte mit der Burg Misni, die im 10. Jahrhundert errichtet wurde, einen Vorgängerbau, der bis zum 15. Jahrhundert als Markgrafenburg diente. 1471 wurde Arnold von Westfalen (1480/81 gestorben) von den damals gemeinsamen Regenten von Meißen und Thüringen, Ernst (1441-1486) und Albrecht der Beherzte (1443-1500), mit der Anlage eines Schlosses anstelle der markgräflichen Burg geauftragt. Geplant war das Schloss als Residenz der beiden Fürsten, erfüllte diese Funktion aber nicht. Nachdem 1485 die Regierung der Brüder aufgeteilt wurde, wurde Albrecht zum Alleinregenten Sachsens und erhielt damit auch das neue Schloss. In Erinnerung an seinen Erbauer wurde das Schloss im jahr 1676 in Albrechtsburg umbenannt. Allerdings nutzte Albrecht nie das Schloss. Erst sein Sohn, Kurfürst Georg der Bärtige, bezog die Burg als Residenz. Während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges zwischen 1618 und 1648 wurde das Bauwerk teils erheblich beschädigt und stand schließlich bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts leer.
August der Starke nahm sich dem Schloss an und ließ in diesem mit der Porzellanmanufaktur die erste dieser Art in Europa in den Räumen der Albrechtsburg errichten. Für den Kurfürsten war die Burg von besonderem Vorteil, suchte er doch nach einem relativ abgeschiedenen und isolierten Ort zu Porzellanherstellung, um das Geheimnis der Zusammensetzung bewahren zu können. Nachdem die Manufaktur zur Mitte des 19. Jahrhunderts in ein neues Fabrikareal umgelagert wurde, war das Schloss allerdings wieder vom Leerstand betroffen. Zwischen den Jahren 1864 und 1870 wurden die Einbauten der vormaligen Manufaktur beseitigt und es folgte die Restaurierung des Schlosses, wobei anstelle verloren gegangener Möbel aufwendige Wandmalereien angebracht wurden. Zum Ende des 19. Jahrhunderts setzte dann der Tourismus ein und das Schloss wurde der Bevölkerung als Gedenstätte sächsischer Geschichte zugänglich gemacht. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss als Lager für Kunstbestände Dresdner Museen genutzt. Von 1959 bis 1970 folgten Grabungen und Restaurierungen. 1993 erfolgte der Übergang in das Eigentum des Landes Sachsen und unterliegt numehr dem staatlichen Eigenbetrieb" Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen". Von 2008 bis 2010 wurden die Innenräume und die Außenfassade umfassenden Restaurationen unterzogen. Im Jahr 2010 konnte die Albrechtsburg ihr 300-jähriges Manufakturjubiläum mit der Ausstellung "Der Stein der Weis(s)en" feiern. Neben Ausstellungsräumlichkeiten beherbergt das Schloss heute auch ein eigenes Museum.
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ZEITTAFEL:
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LITERATURHINWEISE:
Dietmar Fuhrmann, Jörg Schöner (Fotos): Albrechtsburg Meißen. Ursprung und Zeugnis sächsischer Geschichte. Halle/Saale 1996.
Dietmar Fuhrmann: Die Porzellanmanufaktur in der Albrechtsburg. Kai Homilius Verlag 2002
Stephan Hoppe: Die funktionale und räumliche Struktur des frühen Schloßbaus in Mitteldeutschland. Untersucht an Beispielen landesherrlicher Bauten der Zeit zwischen 1470 und 1570. Köln 1996, S. 35ff.
Stephan Hoppe: Die Albrechtsburg zu Meißen als Beispiel eines retrospektiven Architekturstils? Beobachtungen zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Architektur und Bildkünsten im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts. In: Schlossbau der Spätgotik in Mitteldeutschland. Dresden 2007, S. 64-74. Onlineversion auf ART-Dok
Walter May: Die Albrechtsburg zu Meißen. Herkunft und Bedeutung. In: Sächsische Heimatblätter 17 (1971), S. 103-110.
Matthias Müller: Das Schloß als Bild des Fürsten. Herrschaftliche Metaphorik in der Residenzarchitektur des Alten Reiches (1470-1618). Göttingen 2004, S. 42ff.
Hans-Joachim Mrusek (Hrsg.): Die Albrechtsburg zu Meißen. Leipzig 1972.
Ulrich Schütte: Das Schloss als Wehranlage. Befestigte Schlossbauten der frühen Neuzeit. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, S. 36-40.
Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen (Hrsg.): Albrechtsburg Meißen. 5 Bde. Sandstein Verlag, Dresden 2012.
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WEITERE INFORMATIONEN:
http://www.schloesserland-sachsen.de/de/schloesser_burgen_gaerten/schloesser/albrechtsburg_meissen/