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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Der Dombrand zu Meißen

Der Dombrand zu Meißen

Johann Georg Theodor Grässe

Der Dombrand zu Meißen 

Am 25sten April des Jahres 1547 stimmten die Domherrn zu Meißen wegen der Gefangennehmung des unglücklichen Churfürsten Johann Friedrich zu Mühlberg den Ambrosianischen Lobgesang bei voller Musik und unter Läutung aller Glocken an. Da schlug bei völlig wolkenleerem Himmel der Blitz in die Domkirche. Der zündende Blitzstrahl fuhr in die vordersten drei hohen prächtigen Hauptthürme, durch das Gewölbe der Kirche in die Orgel, von da in die fürstliche Begräbnißkapelle und hier wieder heraus auf des Domherrn Dr. Hildebrand Günthers, eines berühmten Arztes († 1483) Grab, wo er durch die linke Achsel des auf der messingenen Platte befindlichen Bildnisses eine Oeffnung von Speciesthalergröße machte und hier erlosch. Nichtsdestoweniger brannten die Thürme zusammen, stürzten neben dem Gewölbe herab, zertrümmerten viele der alten Monumente, die Glocken und die Orgelpfeifen zerschmolzen und auch das Kirchdach ging in Feuer auf. Daher kommt es, daß jetzt nur noch ein höckriger Thurm statt dreien übrig ist, in den es übrigens, trotzdem daß er ganz durchsichtig ist, nie regnet, denn das Wasser läuft aus den Rachen der Hunde, welche an den Ecken des Thurmes stehen, heraus, ohne in den Thurm zu fallen.

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Johann Georg Theodor Grässe, Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Bd. 1. Zweite verbesserte und vermehrte Auflage, Dresden 1874, S. 55f.

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