Sie ist Fluch und Segen, Grenze und Verbindung, Wasserweg und Lebensraum. Sie begeistert die Menschen mit ihrer landschaftlichen Schönheit und entsetzt mit ihrer Zerstörungskraft. Heute eröffnete im Stadtmuseum Meißen eine neue Sonderschau, die sich ganz der Elbe verschrieben hat.
Nach der erfolgreichen Ausstellung „Leonardo da Vincis Maschinen", die knapp 11.000 Besucher anlockte, präsentiert das Haus damit nun wieder eine heimatbezogene Schau. Wirtschaft und Stadtentwicklung waren in Meißen stets bestimmt vom Elbestrom. Lange diente die Elbe auch als Nahrungsreservoir. Hiesige Fischer versorgten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein die örtlichen Märkte mit frischem Elbefisch. Auch der für die Region so charakteristische Weinbau profitiert vom milden und stabilisierenden Klima im Elbetal.
Wohin man schaut - kaum etwas in Meißen und Umgebung, das nicht Berührungspunkte mit der Elbe hätte. Mit der Flut 2013 wurde den Meißnern einmal mehr die Urgewalt „ihrer" Elbe vor Augen geführt. Grund genug, sich dem Fluss einmal aus einer ungewohnten Perspektive zu nähern, auch wenn Planung für die die Jahresausstellung 2014 bereits lange vor dem Hochwasser begonnen hat.
Zentraler Bestandteil der neuen Sonderschau ist die Fotoausstellung „Die Elbe aus der Luft". Sie wurde im Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Magdeburg zur Internationalen Bauausstellung (IBA) Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010 konzipiert. Mit beeindruckenden Bildern stellt die Ausstellung den etwa 1090 km langen Lauf der Elbe von der Quelle im Riesengebirge bis zur Mündung in die Nordsee bei Cuxhaven vor. Die Fotos des Magdeburger Fotografen Michael Kranz entstanden aus dem Flugzeug heraus und bieten ungewöhnliche Einblicke in die Flusslandschaft. Kommentiert sind die rund 500 Abbildungen mit Texten von Sabine Tacke.
Unter dem Titel „Landschaft & Naturraum" zeigt das Stadtmuseum zudem bemerkenswerte Exponate rund um das Leben am Fluss. Es handelt es sich um Leihgaben aus Museen entlang der Elbe, darunter Schiffsmodelle aus Pirna, Dresden und Lauenburg und Tierpräparate aus den Dresdner Naturhistorischen Sammlungen. Ebenfalls zu bestaunen sind 60 Gemälde und Grafiken rund um das Thema Elbe aus den Sammlungen von Stadtmuseum und Stadtarchiv Meißen sowie zahlreiche weitere Musealien. Im Mittelpunkt der Sonderausstellung steht die 2007 restaurierte 10 m lange Schluppe, hergerichtet als Boot eines Elbfischers.
Bis zum 2. November 2014 ist die Ausstellung im Meißner Stadtmuseum zu sehen. Zur Ausstellung „Die Elbe aus der Luft" erschien im Verlag Janos Stekovics ein prächtiger Bildband, der für 35 Euro im Stadtmuseum erhältlich ist.
Veranstaltungen:
Mittwoch, 14. Mai, 18 Uhr: 16 Millionen Jahre Elbe - Vortrag von Dr. Jan-Michael Lange (Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden)
Samstag, 12. Juli (Lange Nacht), 19 bis 20 Uhr: Führungsangebote, 22 Uhr: Lesung aus „Mein Elbebuch" von Emil Zöllner
Mittwoch, 10. September, 18 Uhr: Die Fischfauna in der Elbe bei Meißen - Gestern und Heute
Vortrag von Matthias Pfeifer, Königswartha
Stadtmuseum Meißen, Heinrichsplatz 3,Tel.: 03521 458857
E-Mail: stadtmuseum@stadt-meissen.de
Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag 10 - 18 Uhr + Pfingstmontag geöffnet
Eintritt: Erwachsene: 3 Euro · Ermäßigte: 2 Euro · Familienkarte: 8 Euro
Jeden 1. Dienstag im Monat findet 16 Uhr eine Führung durch die 20 Schaudepoträume des Stadtmuseums statt. Anmeldung erwünscht (5 €/Pers.)
Sonderführungen werden speziell für Kinder für einen kleinen Preis angeboten. Dafür sind Anmeldungen erforderlich, bitte auch jetzt schon für September/Oktober.
Schüler in der Gruppe von mindestens 10 Personen zahlen 1,-€ Eintritt p. P. (2 Begleitpersonen frei) zuzüglich 1,-€ Führungsgebühr p. P.