Meißen-Lese

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Johann Joachim Winckelmanns Wirken auf Schloss Nöthnitz und in Dresden

Klaus-Werner Haupt

Nach rastlosen Jahren findet Johann Joachim Winckelmann auf dem nahe Dresden gelegenen Schloss Nöthnitz eine Anstellung als Bibliothekar. Die bünausche Bibliothek und die Kunstsammlungen der nahen Residenzstadt ermöglichen Kontakte mit namhaften Gelehrten. In ihrem Kreise erwirbt der Dreißigjährige das Rüstzeug für seine wissenschaftliche Karriere. Sein epochales Werk „Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst“ (1755) lenkt den Blick auf die Kunstsammlungen Augusts III. und ebnet den Weg nach Rom.

Winckelmanns Briefe, von denen mehr als fünfzig aus den sächsischen Jahren überliefert sind, lassen seinen Karrieresprung, aber auch seine persönlichen Nöte vor unseren Augen lebendig werden. Zwei Gastbeiträge über die jüngere Geschichte des Schlosses und die Visionen der Freunde Schloss Nöthnitz e. V. runden den Jubiläumsband ab.

Das böse Quiproquo im Schlosse zu Meißen

Das böse Quiproquo im Schlosse zu Meißen

Johann Georg Theodor Grässe

Das böse Quiproquo im Schlosse zu Meißen

Sonst befand sich, wenn man die Treppe in der Albrechtsburg heraufkam, eine sonderbare Historie in die Wand eingehauen. Es war einmal eine Markgräfin, welche nichts lieber sah, als blaue Violen, und demjenigen, so ihr im Frühjahr die erste zeigen konnte, eine schöne Verehrung gab: es ward auch dieses freudige Ereigniß allemal mit Trompeten- und Paukenschall bekannt gemacht. Als nun einstmals ihr Hofmeister die erste Viole erblickte, deckte er im Garten seinen Hut darüber, ging zur Markgräfin, dieselbe mit ihrem Frauenzimmer hineinzuführen und ihr das Violblümlein zu überliefern. Unterdessen hatte ihm aber der Hofnarr das Spiel verdorben und zu seinem Schimpf und Spott eine ganz andere Blume unter den Hut gelegt. Diese Geschichte hörte hier zu Meißen schon im 16. Jhrh. ein gewisser Philipp Hainhofer (s. Hormayr's Taschenb. 1838. S. 256.) Sie ist auch dramatisch in dem altdeutschen Nithardspiele bei Keller, Fastnachtspiele Bd. I. S. 411 etc. und von Hans Sachs in einem Fastnachtsspiele (W. Bd. IV. Th. III.) behandelt worden.
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Johann Georg Theodor Grässe. Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Bd. 1, Dresden 1874, S. 56.

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